In DRÜCKEN SIE DEN POSAUNISTEN wird Bewegung auf allen Ebenen gestaltet: die Körperbewegungen der Performer, Bewegung des Lichtes, des Klangs und Bewegungen des Musikinstruments selbst. Alle Personen interagieren erfindungsreich und setzen in einer humorvollen Komposition ihre Mittel auf ungewöhnliche Weise ein.

Auf der Bühne ist eine Installation des Lichtkünstlers Michael Vorfeld aus Glühbirnen zu sehen, deren rhythmisches An und Aus den Verlauf der Performance bestimmt. Mit den Glühbirnen werden Bilder und Effekte geschaffen, die Beleuchtung wird aufgehäuft, durch die Luft geschleudert, in langen Reihen durch den Raum gezogen oderlsie leuchtet ruhig auf hohe Stelen. Britta Lieberknecht tanzt zum Spiel der Posaune oder sie bewegt selbst das Musikinstrument mit ihrem Körper zu starken Bildern.
In ihrem Solo werden die Tanzbewegungen vom Licht zu einer surrealen Komposition zerschnitten, in anderen Szenen interagiert sie mit dem Posaunisten Paul Hubweber, der die Grenzen des Musikmachens sprengt und ihr physischer Partner wird. So spielt er in einer spektakulären Szene einen Blues während er die Tänzerin auf seinem Schoss durch verschiedenste Situationen hindurch balanciert, bis er geschüttelt und gerüttelt wird, ihm von seiner Partnerin die Klänge aus dem Leib gepresst werden. Er spielt einen klangreichen Solo, in dem er die geräuschhaften Möglichkeiten der Posaune bis in die Grenzbereiche entfaltet. Er bewegt sein Instrument rein als Objekt im Duo mit der Tänzerin. Michael Vorfeld lässt eine Glühbirne tanzen, Lichtschlieren und Nachbilder formen ein dynamisches Bild. Die Akteure beziehen sich aufeinander und finden immer neue Kontaktmöglichkeiten. Am Ende ziehen sie sich sogar im Trio aus und beleuchten ihre höchst unterschiedlichen Körper mit Neonkringeln- eine wahrhaft spartenübergreifende und humorvolle Performance mit ausserordentlich einfallsreicher Ästhetik und Dramaturgie.

Kölner Stadt- Anzeiger

von Basil Nikitakis

„Drücken Sie den Posaunisten“ ist, wie auch ältere Produktionen Lieberknechts der Versuch, aus der Begegnung verschiedener Kunstformen Funken zu schlagen. In ihrem neuen Stück heisst das: Licht wird zur Bewegung, Tanz wird zu bipolarem Rhythmus im „An“ und „Aus“ des Lichts, Musik wird zur Stimme des Körpers, zu Stöhnen, Säuseln, Gebrüll.“

DRÜCKEN SIE DEN POSAUNISTEN

Trio für Tänzerin, Posaunist und Lichtkünstler

Dauer: 60 Min.
Tanz: Britta Lieberknecht
Posaune/Performance: Paul Hubweber
Lichtinstallation/Performance: Michael Vorfeld
Dramaturg/Bühne: Reinhard Gerum
Videodokumentation: Gerrit Busmann
Videostills: Gerrit Busmann

Präsentiert als herausragende Produktion im Festival Theaterzwang NRW

Bühne ab 9 x 9m
keine Scheinwerferanlage notwendig