Gefangen in der Geborgenheit einer Gruppe, eben noch als Einheit pulsierend, im nächsten Augenblick ineinander verhakt - die bildreiche neue Tanzproduktion der Kölner Britta Lieberknecht & Company schöpft aus der Bewegung selbst. In „Space for your Imagination“ zu Musik von Keith Jarrett und Bernd Alois Zimmermann stoßen nicht nur Musiken mit unterschiedlichen Weltsichten aufeinander, sondern Charaktere und Bewegungsqualitäten. Lyrischer Tanz steigert sich zu geheimnisvoll vibrierenden Interaktionen, explosiver Energieaustausch fällt zu sanften Schwingungen zusammen. Die sechs Tänzerinnen berühren einander mit Zärtlichkeit - oder ist es Manipulation?
Zu Keith Jarretts heiter vertrackten Rhythmen zeigt sich eine schwebende Leichtigkeit des Tanzes, die den Fluss des Wassers mit seinen unsteten Wellenbewegungen widerspiegelt. B. A. Zimmermanns musikalisch kriegerische Attacke dagegen hinterlässt eine zerbrochene Körperlandschaft, sein jazziges Aufpeitschen treibt die Tänzerinnen an ihre Grenzen.
„Space for your Imagination“ - eine Einladung an den Zuschauer, seiner Fantasie und seinem Spürsinn zu folgen, um eine traumhafte, manchmal alptraumhafte Tanzwelt zu entdecken.

Musik:

Keith Jarrett, Ausschnitte aus dem Paris Konzert October 17,1988 und dem Konzert La Scala.
B.A. Zimmermann: Tratto I, Stille und Umkehr, 4. Satz des Konzerts für Cello und Orchester, Konzert für Trompete und Orchester.

Speziellen Dank ECM Records und dem Keith Jarrett Management, Schott Music und Ralph Paland/ Bernd-Alois-Zimmermann-Gesellschaft

 

Die Dokumentation des ganzen Stücks können Sie auf Vimeo anschauen, bitte kontaktieren Sie uns für Link und Passwort.

Mit freundlicher Unterstützung durch

           

 

Kölnische Rundschau

von Thomas Linden

Einen großartigen Beginn liefert Neus Barcons Roca mit einer Choreografie, in der jede Bewegung auf Keith Jarretts „Paris Konzert“ reagiert. Klang wird in Bewegung übersetzt, ein wunderbarer Wechsel der Medien, in dem die Abstraktion der Klänge nicht an Bedeutungsmuster verschenkt wird.

 

Kölner Stadtanzeiger/ Bergisches Land

von Birgit Eckes

Statt Barock wie in der vorherigen Arbeitjetzt also die Neue Musik, die sie zu einer ihrer typischen emotionalen Bewegungskompositionen inspiriert hat. Vor allem der amerikanische Pianist Keith Jarrett, bekannt durch seine Soloimprovisationen (allen voran das „The Köln Concert“ von 1975) strukturiert mit seiner bildreichen Musiksprache die wechselnden Begegnungen der Tänzerinnen als Einzelne, oder in Zweierbeziehungen oder als schmusendes Gruppenknäuel.
Unter die Haut geht Bernd Alois Zimmermanns zehnminütiger Orchestersatz „Stille und Umkehr“. Mit peitschenden Rhythmen reitet er kriegerische Attacken gegen den Abschied, den das Spätwerk thematisiert- das Zimmermann übrigens kurz vor seinem Selbstmord 1970 geschrieben hat. Bis an ihre Grenzen treibt das Stakkato die Tänzerinnen, die danach erschöpft in ein starkes Schlussbild sinken. Britta Lieberknecht ist Puristin, was die Präsentation auf der Bühne angeht, und so wird auch „Space“ hauptsächlich vom Licht akzentuiert…Das ist berührend und erschreckend zugleich- und symbolisiert genau jene Pole, an denen Britta Lieberknecht so gerne zieht.

SPACE FOR YOUR IMAGINATION

Tanzperformance zu Musik von Keith Jarrett und B.A. Zimmermann

Choreografie: Britta Lieberknecht & Company
Tanz: Neus Barcons Roca, Kanako Minami, Sophia Ndaba, Paraskevi Terzi, Anais Van Eycken, Petra Van Gompel
Lichtdesign: Marc Brodeur
Musik: Keith Jarrett, Bernd Alois Zimmermann
Coach Contact Improvisation: Maayan Reiter
Fotos: Meyer Originals
Video: Monika Pirch

 

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